Iterativer Prozess
Definition
Ein iterativer Prozess ist ein Entwicklungsansatz, der die wiederholte Abfolge von Planung, Entwicklung, Test und Optimierung beinhaltet, um ein Produkt oder eine Lösung schrittweise zu verbessern.
Anstatt von Anfang an ein perfektes Endergebnis anzustreben, arbeiten Teams in kurzen, überschaubaren Phasen, sogenannten Iterationen, und integrieren Feedback und Erkenntnisse aus jedem Zyklus in den nächsten. Diese Methode ermöglicht kontinuierliche Verbesserung, frühzeitige Problemerkennung und die Flexibilität, sich an veränderte Anforderungen während des gesamten Entwicklungszyklus anzupassen. Iterative Prozesse sind grundlegend für agile Methoden und besonders wertvoll in der Softwareentwicklung, wo sich Anforderungen häufig weiterentwickeln und Nutzerfeedback entscheidend für den Erfolg ist.
Worin unterscheidet sich ein iterativer Prozess von einem traditionellen „Wasserfall“-Ansatz?
Beim traditionellen Wasserfallmodell wird jede Phase vollständig abgeschlossen, bevor die nächste beginnt – also zuerst alles planen, dann alles entwickeln und schließlich alles testen. Ein iterativer Prozess hingegen unterteilt die Arbeit in kleinere Zyklen: Man plant, entwickelt, testet und wiederholt diesen Vorgang. So lassen sich Probleme frühzeitig erkennen, Feedback schneller einholen und Anpassungen während des Prozesses vornehmen, anstatt Fehler erst ganz am Ende zu entdecken.
Was sind die Hauptvorteile eines iterativen Prozesses?
Zu den größten Vorteilen zählen schnelleres Nutzerfeedback, ein geringeres Risiko schwerwiegender Fehler und die Möglichkeit, sich an veränderte Bedürfnisse anzupassen. Da regelmäßig funktionierende Teile geliefert werden, können Stakeholder frühzeitig Fortschritte erkennen und Feedback geben. Zudem vermeiden Sie den kostspieligen Fehler, das Falsche zu entwickeln, da Sie Ihren Ansatz mit jeder Iteration validieren. Darüber hinaus finden Teams Probleme und Lösungen oft schneller, wenn sie experimentieren und inkrementell lernen können.
Wie lange sollte jede Iteration typischerweise dauern?
Die meisten Teams arbeiten in Iterationen von 1–4 Wochen, wobei 2–3 Wochen sehr üblich sind. Entscheidend ist, eine Länge zu finden, die kurz genug ist, um die Dynamik aufrechtzuerhalten und häufig Feedback zu erhalten, aber lang genug, um tatsächlich sinnvolle Arbeit zu leisten. Manche Teams, die sehr schnelles Prototyping betreiben, arbeiten mitunter in noch kürzeren Zyklen, während komplexe Unternehmensprojekte etwas längere Iterationen nutzen. Wichtig ist die Kontinuität – sobald man sich für eine Länge entschieden hat, sollte man dabei bleiben.
Sind iterative Prozesse auch für Projekte außerhalb der Softwareentwicklung geeignet?
Absolut! Iterative Ansätze sind zwar vor allem in der Softwareentwicklung bekannt, eignen sich aber hervorragend für viele Arten von Projekten. Marketingkampagnen, Produktdesign, Geschäftsprozessoptimierungen und sogar Bauprojekte können von iterativen Ansätzen profitieren. Jedes Projekt, bei dem man die Arbeit in kleinere Teile zerlegen, Feedback einholen und im Laufe des Prozesses Verbesserungen vornehmen kann, ist ein guter Kandidat für iterative Methoden.
Was passiert, wenn eine Iteration nicht wie geplant verläuft?
Das ist tatsächlich eine der Stärken iterativer Prozesse: Wenn etwas nicht funktioniert, merkt man es schnell und kann nachjustieren. Teams halten typischerweise am Ende jeder Iteration eine Retrospektive ab, um zu besprechen, was gut und was weniger gut lief. Diese Erkenntnisse nutzen sie dann, um ihren Ansatz in der nächsten Iteration zu verbessern. Die kurzen Zyklen verhindern, dass sich Probleme über Monate hinweg häufen, und man kann die Richtung ändern, ohne große Arbeitsmengen zu verlieren.